Seit dem 1. September 2023 ist die mit der Richtlinie 2011/65/EU verbundene Ausphasung von Leuchtstofflampen abgeschlossen. Die RoHS-Richtlinie (engl. Restriction of Hazardous Substances Directive) ist eine EU-Richtlinie, die die Verwendung bestimmter, als umweltgefährdend geltende Stoffe in Elektro- und Elektronikgeräten beschränkt. In drei Phasen wurde bis September 2023 verboten, neue Halogenlampen, Leuchtstofflampen und Kompaktleuchtstofflampen in Umlauf zu bringen. Was genau das für Unternehmen, öffentliche Einrichtungen, Planer und Ingenieure bedeutet und welche Maßnahmen Sie treffen können, erfahren Sie in diesem Artikel.

Zum Schutz der Umwelt

Das Verbot von Leuchtstofflampen in Deutschland ist Teil einer EU-weiten Initiative, die darauf abzielt, den Einsatz gefährlicher Stoffe in Elektro- und Elektronikgeräten zu begrenzen. Ziel der RoHS-Richtlinie ist es, die Belastung für Gesundheit und Umwelt durch besonders gefährliche Stoffe und Substanzen, wie Quecksilber oder Natriumdampf, zu verringern. Sie regelt sowohl die Verwendung als auch das Inverkehrbringen von Gefahrenstoffen in Elektrogeräten und elektronischen Bauelementen.  

Das schrittweise in Kraft tretende Verbot bezieht sich auf Kompaktleuchtstofflampen mit Stecksockel und Leuchtstoffröhren in Ringform, die bereits seit dem 25.02.2023 nicht mehr neu in den Verkehr gebracht werden dürfen. Für lineare Leuchtstoffröhren (T5 und T8) gilt das Verbot seit dem 25.08.2023. Seit dem 01.09.2023 dürfen auch Halogenglühlampen (G4, G9, GY6.35) nicht mehr in Verkehr gebracht werden. Allerdings ist zu beachten, dass vorhandene Lagerbestände auch noch nach Ablauf der angegebenen Daten abverkauft und verwendet werden dürfen. Auch bestimmte Speziallampen, sind weiterhin verfügbar und es gibt kein Verbot für Verbraucher die Leuchtmittel weiterhin zu verwenden. 

Energieverbrauch und -kosten senken

Um nicht im Dunklen zu stehen, Energie zu sparen und die Umwelt zu schonen, sollten Sie jetzt auf LED umrüsten. Wenn Sie noch Lagerbestände von Leuchtstofflampen haben, lohnt sich der Umstieg auf LED auch jetzt schon. Durch den geringen Energieverbrauch von LED-Lampen können Unternehmen und öffentliche Einrichtungen ihre Stromkosten um bis zu 60 % senken. Die längere Lebensdauer von LEDs bedeutet auch weniger Ausfallzeiten und Wartungskosten. Darüber hinaus sind LED-Lampen umweltfreundlicher als herkömmliche Beleuchtungstechnologien und können dazu beitragen, dass Unternehmen ihre Umweltziele erreichen. 

Dabei ist ein Austausch der kompletten Leuchte nicht zwingend notwendig: Wechselbaren LED-Geräteträger, sogenannte LED Retrofits, ermöglichen ein schnelles und unkompliziertes Umrüsten. Die Retrofit LED-Umrüstsätze können einfach in bestehende Leuchten eingesetzt werden. Auf diese Weise können ältere Anlagen mit geringem Zeit- und Kostenaufwand auf energieeffiziente LEDs aufgerüstet werden. 

LED-Beleuchtung bietet eine Vielzahl von Vorteilen gegenüber herkömmlichen Leuchtmitteln. So hat eine Glühlampe eine Lebensdauer von etwa 1.000 Stunden. Halogenlampen halten circa 2.000-4.000 Stunden und Leuchtstofflampen 10.000-18.000 Stunden. Allerdings sind Wartungsaufwand und damit verbundene Betriebskosten im Vergleich zur LED immer noch viel höher, da defekte Lampen regelmäßig ausgetauscht werden müssen. Retrofit-Umrüstsätze haben hingegen eine Lebensdauer von bis zu 72.000 (L80B10) Stunden und helfen dabei Wartung und Kosten gering zu halten. Auch bei der weiteren Instandhaltung werden Ausfallzeiten reduziert, da der neue LED-Geräteträger dank einer einfachen Slip-Plug-Verbindung schnell eingesetzt werden kann. 

Vorteile von LED Retrofit

• Re­du­zier­ter En­er­gie­ver­brauch
• Er­höh­te Licht­aus­beu­te
• Nied­ri­ge Ge­samt­be­triebs­kos­ten
• We­nig, bzw. kei­ne War­tungs­ar­bei­ten durch Lam­pen­wech­sel
• Schnel­le und ein­fa­che In­stal­la­ti­on

Weitere Vorteile von LED Retrofits sind: geringere Leuchtenoberflächentemperatur, eine hohe Stoßfestigkeit (kein Zersplittern) und keine Einschaltverzögerung, wie bei manchen Leuchtstofflampen oder Entladungslampen üblich. Außerdem ermöglichen LED-Lampen, wenn gewünscht, die Regelung der Farbtemperatur von Warmweiß bis Kaltweiß, um etwa den körpereigenen zirkadianen Rhythmus nachzuahmen. Wahlweise gibt es bestimmte LED-Leuchten auch mit einer RGBW-Farbwechselsteuerung zum Beispiel für den Therapie-Bereich.  

In der Regel wird Ihr ROI (Return on Investment) innerhalb von zwei bis vier Jahren erreicht, wenn Sie auf ein LED-Beleuchtungssystem umsteigen. Diese Zeitspanne kann durch den Einsatz eines nachrüstbaren Geräteträgers ggfs. weiter reduziert werden, da weniger Komponenten der ursprünglichen Leuchte ausgetauscht werden müssen. So gibt es Leuchten, die bereits seit über drei Jahrzehnten Ihren Dienst leisten und während dieser Zeitspanne von T8-Leuchtstofflampen auf T5-Leuchtstofflampen und anschließend auf LED-Technik umgerüstet wurden. Somit wurden im Sinne der Nachhaltigkeit jeweils nur die erforderlichen Komponenten ersetzt. 

Insgesamt bietet das Verbot von Leuchtstofflampen in Deutschland und die EU-Richtlinie zur Begrenzung gefährlicher Stoffe in Elektro- und Elektronikgeräten eine hervorragende Gelegenheit für Unternehmen und öffentliche Einrichtungen, auf LED-Beleuchtung umzusteigen und von den vielen Vorteilen dieser Technologie zu profitieren. Außerdem ermöglichen Ihnen die austauschbaren Geräteträger den Zugang zu neuen Technologien, sobald diese entwickelt werden. Nutzen Sie jetzt diese Chance Ihre Beleuchtungssysteme zu modernisieren.