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Designplans Sektor-Spezialist für Bahn und Beförderung

“Ich bin als Sektor-Spezialist der Knotenpunkt und möchte sicherstellen, dass wir nicht nur die besten Produkte liefern, sondern unseren Kunden und allen bei der Planung beteiligten Parteien beratend zur Seite stehen.”

Oliver Haag ist seit 2019 als Key Account Manager bei Designplan tätig. Nun übernimmt er eine neue Rolle als Sektor-Spezialist für den Bereich Bahn und Beförderung. Warum diese Rolle so wichtig ist und wie er Kunden und Planer unterstützen wird, erfahren Sie in diesem Interview.


Hallo Oliver, du bist seit 4 Jahren bei Designplan und sicherlich einigen im Bahn-Sektor schon bekannt. Aber könntest du dich bitte kurz vorstellen, für diejenigen, die dich noch nicht kennen. 

Ich bin seit Dezember 2019 Teil des Designplan-Teams und seither als Key Account Manager im Gebiet Bayern tätig. Dabei hatte ich schon immer einen besonderen Fokus auf den Bahnsektor. Und nun, seit Januar 2024, bin ich Sektor-Spezialist für den Bereich Bahn und Beförderung. Ich denke, das liegt zum Teil auch an meinem Werdegang und Hintergrund.

Wie hat dein beruflicher Hintergrund dich denn auf diese Rolle vorbereitet? 

Ich habe alles von der Pike auf gelernt. Mein Berufsleben startete bereits mit dem Fokus auf den Bahnsektor. Von 1997 bis 2005 habe ich im Unternehmen meiner Eltern gearbeitet. Wir haben Leuchten für die Innenbeleuchtung von Schienenfahrzeugen hergestellt. Danach habe ich Stationen bei verschiedenen Leuchtenherstellern eingelegt und bin der Branche dabei auch immer treu geblieben. 

Ich habe eigentlich immer bei Leuchtenherstellern gearbeitet und war dann 4 Jahre lang in einem Unternehmen, zunächst als ‚Key Account Manager Bahn‘ und dann als ‚Vertriebsleiter Bahn‘ tätig.  

Und was genau zählt zu deinen Aufgaben als Sektor-Spezialist?

Grundsätzlich ist der Ansatz, alles etwas strategischer anzugehen. Dadurch bin ich zwar nicht mehr so sehr ins Tagesgeschäft eingebunden, aber ich versuche jetzt alles aus der Vogelperspektive zusammenzuführen. Das geht los bei der Produktentwicklung. 

Wie genau meinst du das? 

Ich hole mir beispielsweise Input von meinen Kollegen aus allen Vertriebsbereichen ein, welche Produkte für unsere Kunden bei der Bahn interessant sein könnten. Dieses Feedback gebe ich dann gebündelt an unsere Produktentwicklung weiter und wir besprechen gemeinsam, ob es interessant wäre und Sinn macht, ein solches Produkt für die Bahn zu entwickeln. Daraufhin stelle ich den Kontakt zu Entscheidern her. Es gibt bei der Bahn Leute, die unheimlich interessant für unsere Produktentwicklung sind, weil wir direktes Feedback bekommen, was bei der Bahn in Zukunft gefragt sein wird.  

Oliver Haag beim Lichtforum Schienenverkehr in Leipzig.

Das heißt, mit der Positionierung eines Sektor-Spezialisten wollen wir auch federführend im Sektor Bahn eine Rolle spielen? 

Ganz genau. So können wir erfahren, was in der Zukunft auf uns als Leuchtenhersteller zukommt und rechtzeitig planen. Dadurch können wir vielleicht auch frühzeitig rausfinden, welches Planungsbüro in einem Projekt involviert ist und direkt an der richtigen Stelle ansetzen. Denn je früher wir bei einer Planung involviert sind, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass bei der Umsetzung alles glatt läuft. 

Was ich mir auch auf die Fahne geschrieben habe, ist ein bisschen stärker den Kontakt zu Architekten zu suchen, weil sie natürlich viele Ideen haben, aber häufig bei der Bahn dahingehend ausgebremst werden, dass es bestimmte Leuchten nicht gelistet gibt. Da wäre meine Intention, gemeinsam mit den Architekten die Leuchten der Zukunft anzudenken. 

Natürlich muss ich dabei auch immer einen Überblick über den gesamten Markt behalten. Da die Deutsche Bahn deutschlandweit agiert, haben wir oft folgende Situation: Das Planungsbüro sitzt in Dresden, der Kunde sitzt in Frankfurt und der Elektroinstallateur, der kommt dann wiederum vielleicht aus Thüringen. Da wollen wir auch als Vermittler und Berater auftreten und ich unterstütze dann auch unseren Außendienst. 

Es klingt so, als hättest du da eine große vermittelnde Position zwischen den einzelnen Parteien: Außendienst, Deutsche Bahn, Architekturbüro. 

Auf jeden Fall. Ich bin als Sektor-Spezialist der Knotenpunkt und möchte sicherstellen, dass wir nicht nur die besten Produkte liefern, sondern unseren Kunden und allen bei der Planung beteiligten Parteien beratend zur Seite stehen.  

Was sind die größten Herausforderungen, vor denen deine Kunden, Projektleiter oder Planer stehen?  

Eines der größten Probleme sind die langen Planungszeiträume. Die sind oft so lang, dass die Planung, bis es zur Ausschreibung kommt, schon veraltet ist. Das heißt im Umkehrschluss, dass unter Umständen Leuchten verplant werden, die zum Zeitpunkt der Installation schon gar nicht mehr gelistet sind.  

Ein großes Problemthema ist momentan auch die begrenzte Zahl an Fachleuten, die Bahnprojekte planen und umsetzen können, sowie in den letzten Jahren Verfügbarkeit bzw. der Mangel an Material. Ich sehe leider oft, dass Projektablaufpläne in Verzug fallen, weil irgendwelche Dinge nicht lieferbar sind. Und wenn man Sperrpausen für Bahnhöfe anmeldet und das Projekt nicht in dem vorgesehenen Zeitraum schafft, dann verschiebt sich das ganze Projekt wieder, denn Sperrpausen müssen zum Teil mit großem zeitlichen Vorlauf angemeldet werden. 

Und dann gibt es allgemeine Probleme, wie zum Beispiel Nachrüstungen, also der Bedarf an Ersatz für konventionelle Leuchten und Leuchtmittel. Deutschlandweit gibt es circa 5400 Bahnhöfe. Und wenn ich dann an das Leuchtstoffröhrenverbot von vielen konventionellen Leuchtmitteln denke und an den Bahnhöfen sehe, wie viele Leuchtstoffröhren da häufig noch hängen, dann wird mir bewusst, was für eine Welle da auf die Deutsche Bahn zukommt.  

“Deutschlandweit gibt es circa 5400 Bahnhöfe. Wenn ich dann an das Leuchtstoffröhrenverbot von vielen konventionellen Leuchtmitteln denke […], dann wird mir bewusst, was für eine Welle da auf die Deutsche Bahn zukommt.”

Und was sind dabei die größten Herausforderungen für dich? 

Die Beleuchtung kommt meist ziemlich am Schluss, denn wenn das Gebäude nicht steht, kann ich keine Leuchte aufhängen. Das heißt für uns manchmal leider “die letzten beißen die Hunde”. Dadurch entsteht Druck auf unserer Seite und natürlich darf dann nichts schief gehen. Deshalb sind wir als Leuchtenhersteller am liebsten von Anfang an mit dabei. 

Aber teilweise sind die Planungszeiträume auch einfach zu gering. Und hinzukommt, dass Planer häufig nicht mehr so wie früher die Möglichkeit haben, sich die Dinge auch mal bei mehreren Besuchen vor Ort anzuschauen. So könnten sicher einige Probleme im Vorfeld vermieden werden, die uns dann bei der Ausführung wertvolle Zeit kosten.  


Gibt es denn Punkte, wo du sagst, da kannst du ganz bewusst ansetzen und unterstützen oder beziehungsweise einlenken? 

Ich meine, die Königsdisziplin ist natürlich immer für jeden bei der Entwurfsplanung dabei zu sein. 
Das bedeutet, dass man gemeinsam mit dem Planungsbüro schon mal die ein oder anderen Haken und Ösen beiseiteschieben kann, weil man einfach den Kunden rechtzeitig auf produktspezifische Besonderheiten hinweist. 

Dann das nächste Thema ist in Sachen Planung: gute Unterlagen. Wenn der Planer loslegt, muss er sofort finden, was er braucht. Daher stellen wir nötige Dateien, wie Eulumdat- oder BIM-Dateien sowie Ausschreibungstexte für unsere Produkte auf unserer Webseite zu Verfügung. Über unseren Produktfilter kann man mit nur wenigen Klicks alle gelisteten Produkte für die Deutsche Bahn sehen. Ich hoffe, damit sparen wir Planern ein wenig Zeit.  

Was ich als Sektor-Spezialist auch weiterhin machen möchte, ist, die Baustelle vor Ort zu besuchen, denn dort trifft man dann auch die Personen, welche direkt mit der Montage des Produktes zu tun haben, und kann sich dort Input für Produktanpassungen holen. Denn eine einfachere Montage und optimierte Unterlagen bedeuten für den Installateur weniger Zeitaufwand! Außerdem hat man hier die Chance auch Projektbeteiligte zu treffen, mit denen man nicht unmittelbar in Kontakt steht, die aber ein Projekt maßgeblich beeinflussen. 

Siehst du in deinem Sektor noch irgendwelche andere spannende Themen oder gibt es da irgendwelche Trends? 

Absolut interessant sind für mich persönlich Sonderprojekte und Neuentwicklungen. Wenn man dann eine neue Idee 20-mal durchgekaut und den einen oder anderen Rückschlag erlitten hat, doch dann am Ende mit den Installateuren dasteht und sieht, was man geschaffen hat – das ist schon ein gutes Gefühl.  

Was Trends anbelangt werden Redesign-Kits als Zwischenlösung zumindest mittelfristig sehr interessant sein. Aber auch Schlagfestigkeit wird weiter ein Thema bleiben und der Trend zeichnet sich auch in anderen Bereichen ab, sei es im Strafjustizvollzug, im öffentlichen Bereich oder auch bei der Deutschen Bahn. In vielen Bereichen reicht eine Schlagfestigkeit von IK10 (20 Joule) einfach nicht mehr aus. Hier können wir mit Leuchten, die eine Schlagfestigkeit von bis zu 250 Joule bieten, dem Endkunden viel Reparaturaufwand sparen. 

Und zuletzt ist das Thema Lichtsteuerung noch interessant, wobei es da bei der Bahn noch die Frage gibt, wie man so eine Lichtsteuerung ideal umsetzt. Da gibt es verschiedene Ansätze und Möglichkeiten und wir bereiten uns darauf vor, den Kunden, wenn es so weit ist, auch beratend unterstützen.  

Vielen Dank, Oliver, für diesen umfangreichen Einblick. Und für deine neue Aufgabe als Sektor-Spezialist wünsche ich dir viel Erfolg! 

Sie haben Fragen oder Anregungen? Dann schreiben Sie uns gerne.